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Zeitreise Büderich

Stadtansichten Alt-Büderichs

Im folgenden zeigen wir die uns bekannten historischen Stadtansichten Alt-Büderichs.

Vorab stellen wir anhand einer Karte dar, von welcher Blickrichtung aus die Ansichten entstanden sind:

Karte mit Blickrichtungspfeilen der Werke der einzelnen Künstler

 

um 1510 Jan Baegert, Büderich als Hintergrunddetail

 

Bei der Recherche nach alten Stadtansichten sind wir auf einige bisher weitgehend unbekannte Abbildungen Büderichs gestoßen. Das folgende Bild des Malers Jan Baegerts, eines Sohnes des bekannten Weseler Malers Derick Baegert, ist 1510 entstanden und stellt das Kartäuserkloster auf der Grav-Insel dar. Im Hintergrund ist Alt-Büderich zu erkennen. Hierbei handelt es sich um die älteste uns bekannte Ansicht der Stadt:

 

um 1510, Jan Baegert, das Gemälde stellt das Karäuserkloster auf der Grav-Insel dar, im Hintergrund die Stadt Büderich
Foto: Museum Kurhaus, Kleve
zum Vergleich: Kartäuserkloster auf der Grav-Insel, im Hintergrund Büderich, Federzeichnung aus dem Jahr 1702
Foto: Landesarchiv NRW
um 1550, Kartenausschnitt, Büderich und Zollhaus, Quelle: Stadtarchiv Wesel

 

 

 

 

 

Der links dargestellte Ausschnitt einer Karte aus die um 1550 entstanden ist, zeigt zwischen dem Rhein und der Stadt Büderich das Zollhaus auf der Büdericher Stadtsweide.

 

 

 

 

 

 

 

Der folgende kolorierte Stich von Hogenberg aus dem Jahr 1595 zeigt Kampfhandlungen zwischen Spaniern und Niederländern. Büderich wird hier aus nördlicher Richtung dargestellt.

1595, Hogenberg, Gefecht zwischen Spaniern und Niederländern
1595, Hogenberg, Ausschnitt

Die folgende Darstellung basiert ebenfalls auf Hogenbergs Stich:

1672 scheint Gérard Jollain Hogenbergs Ansicht oder eine andere bisher unbekannte Ansicht als Vorlage für seine Stadt ansicht genutzt zu haben. Dafür spricht, dass seine Darstellung Büderich spiegelverkehrt aber aus exakt der gleichen Perspektive darstellt. Bemerkenswert ist, dass er das Rheintor, die Burg und die Stadtmauer recht detailliert darstellt, nicht aber die niederländische Festung.

1672, Gérard Jollain, Blick aus nördlicher Richtung, vermutlich nach älterer Vorlage, spiegelverkehrte Darstellung
1672, Gérard Jollain, Blick aus nördlicher Richtung, vermutlich nach älterer Vorlage, von uns korrigierte Darstellung

 

1620, Niclaes Geelkerck, Kartenausschnitt

 

um 1630, Hendrik Feltman, Blick von Norden auf Büderich; Quelle: Sammlung Angerhausen, Museum Kurhaus, Kleve

Während auf den vorangegangenen Ansichten der Kirchturm mit einem langen Helm dargestellt ist, stellt Matthäus Merian in seinem Stich aus dem jahre 1647 den Kirchturm ohne Helm dar. Der beim Bildersturm im Jahre 1630 in Brand geratene Turm ist somit zum Zeitpunkt der Entstehung der Ansicht noch nicht wieder vollständig instandgesetzt worden.

1647, Kupferstich von Matthäus Merian, Blick aus nordöstlicher Richtung auf Burg und Stadt

Im Jahr 1659 wird die Kirche Büderichs wieder mit Helm auf dem Turm dargestellt. Auch das mächtige Rheintor mit seinen zwei Rundtürmen ist bei dieser Ansicht gut zu erkennen. Bei der Kirche rechts dürfte es sich um St. Maria Himmelfahrt Ginderich handeln.

1659 Anthony Jansz. van Croos, Blick von Südosten auf das Rheintor; Quelle Stadtarchiv Wesel

 

1672, Einnahme Büderichs durch die Franzosen, Blick aus östlicher Richtung, evtl. Vorlage für den Kupferstich Le Clercs
1672, Einnahme Büderichs durch die Franzosen, Blick aus östlicher Richtung, kolorierter Kupferstich Sébastien Le Clercs
1672, Einnahme Büderichs durch die Franzosen, Blick aus östlicher Richtung, kolorierter Kupferstich Sébastien Le Clercs
1672, Jacques-Antoine Friquet de Vauroze - Prise de la ville de Burick

Das folgende großformatige Bild zeigt Büderich nach der Einnahme durch die Franzosen. Die Reste der zerstörten Burg erkennt man am rechten Bildrand, ebenso sind Beschädigungen an der Stadtmauer und den Stadttürmen zu erkennen.

1672, Adam Frans van der Meulen, Blick aus östlicher Richtung; Quelle: Isabelle Bideau, Mobilier national, Januar 2019
1672, Adam Frans van der Meulen, Blick aus östlicher Richtung mit Beschriftung

Im folgenden Bild des Zeichners Jan de Beijer wird die Stadt weitgehend unbefestigt dargestellt. Es wird nur ein Ausschnitt abgebildet, links die sich an der anderen Seite der Stadt befindende Mühle, im Vordergrund das Rheintor dessen Türme nicht mehr ihre ursprüngliche Höhe aufweisen. Sie sind vermutlich bereits im 17. Jahrhundert von den Niederländern eingekürzt worden, um nicht als Ziel anvisiert werden zu können. Rechts ist die Rückseite des Feldtores auf der anderen Seite der Stadt zu sehen.
Das kath. Pfarrhaus, das sich bei van der Meulen im Zentrum des Bildes befindet, wird hier nicht dargestellt, es befindet sich aus dieser Perspektive aus gesehen weiter links.

um 1740, Jan de Beijer, Blick aus nordöstlicher Richtung

 

1826, Abraham van den Bruck, Aquarell, das 13 Jahre nach der Zerstörung entstanden ist; Quelle Stadtarchiv Wesel